Thailand
In Thailand hat der Weinbau zwar keine Tradition und lange Zeit wurden Weine aus tropischen Regionen belächelt, galt doch nur der Rebengürtel zwischen dem 30. und 50. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators als geeignet für den Anbau von Qualitätsweinen.
Doch innerhalb von nur zwei Jahrzehnten hat das Königreich es geschafft, sich in der Weinwelt einen Namen zu machen. Nicht umsonst wurde der Begriff „New Latitude Wines“ (Weine neuer Breitengrade) in Thailand geprägt. Gemeint sind damit Weine, die weit abseits der klassischen Anbaugebiete gedeihen. Inzwischen werden thailändische Weine regelmäßig bei internationalen Wettbewerben prämiert.
Allerdings ist Weinbau in Thailand eine echte Herausforderung. Die Lichtintensität ist hier wesentlich geringer als in Europa. Hinzu kommt eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Dafür wachsen die Reben, die ursprünglich aus der Alten Welt eingeführt wurden, in dem feuchtwarmen Klima wesentlich schneller heran als in ihren Herkunftsländern. Theoretisch könnte man in diesen Breitengraden sogar bis zu dreimal ernten. Ständig müssen die Reben deshalb geschnitten und kontrolliert werden. Der Pflegeaufwand im Weinberg ist entsprechend groß. Die Weinlese beginnt hier im Februar.
Unter diesen Bedingungen entwickeln vertraute Weinsorten Aromen, die in anderen Klimazonen nicht entstehen können.