Mexiko – Geburtsland des amerikanischen Weinbaus
Mexiko ist international eher bekannt für Tequila als für Wein. Dabei besitzt das Land die längste Weinbautradition des amerikanischen Kontinents. Bereits 1522 brachten die spanischen Eroberer die ersten Rebstöcke ins „Vizekönigreich Neuspanien", zunächst zur Erzeugung von Messwein.
Historische Entwicklung des mexikanischen Weinbaus
In Zentralmexiko, rund 1.500 Meter über dem Meeresspiegel im Ort Parras, wurden die ersten Weine gekeltert. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts standen bereits etwa 70.000 Hektar unter Reben. Doch Kriege und politische Unruhen führten immer wieder zu Rückschlägen im mexikanischen Weinbau.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Weinproduktion in Mexiko einen Aufschwung: Moderne Kellereien wurden gegründet, internationale Rebsorten eingeführt und die Infrastruktur für Weinbau und Önologie professionalisiert.
Weinregionen und Terroir
Heute befinden sich etwa 50.000 Hektar Weinberge in Mexiko, wovon jedoch nur ein Teil aktiv für die Weinproduktion genutzt wird. Das bedeutendste Weinbaugebiet ist die Baja California, eine lange, schmale Halbinsel, die im Norden an Kalifornien grenzt. Fast 90 % der mexikanischen Weine stammen aus dieser Region.
Im nördlichen Teil der Halbinsel führt die Ruta del Vino durch das Valle de Guadalupe, das als Zentrum des modernen Weinbaus gilt. Hier befinden sich über 50 Weingüter, darunter auch L.A. Cetto, die größte mexikanische Kellerei. Die Region profitiert von mediterranem Klima, kalk- und sandhaltigen Böden sowie kühlen Pazifikbrisen, die den Trauben langsame Reife und komplexe Aromen verleihen.