Uruguay liegt zwischen dem 30. und 35. Breitengrad auf einer Höhe mit den Weinbaugebieten von Chile, Argentinien, Südafrika, Australien und Neuseeland. Auf den rund 11.000 Hektar Ertragsflächen erzeugen rund 300 meist kleinere Winzerbetriebe jährlich ca. 1 Million Hektoliter Wein. Der größte Teil der Rebfläche liegt am Mündungsgebiet des Río de la Plata, westlich von Montevideo.
Die Produktionseinrichtungen entsprechen modernem Standard, die eingesetzten Technologien zur Weinherstellung sind mit denen in Europa durchaus vergleichbar. Die eher traditionellen Verfahren in der Weinbereitung, wie z. B. die offene Maischegärung und Reifung in kleinen Holzfässern (Barriques) bedingen einen klassischen Weinstil.
Das Klima in Uruguays Weinbaugebieten, wenngleich wärmer, wird oft mit Bordeaux verglichen. Die frische Atlantikbrise sorgt für kühle Nächte und eine gute Durchlüftung der Reben. Die Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 18°C im Süden und 20°C im Norden mit über 220 Sonnentagen pro Jahr. Die Reben wachsen auf lockeren Sand- und Lehmböden.
Die Weinbaugeschichte Uruguays ist relativ kurz. Obwohl der erste urkundliche Nachweis aus dem Jahr 1776 stammt, kann man von einem kommerziellen Weinbau in Uruguay erst ab dem Jahr 1870 sprechen. Es waren Basken, die bei ihrer Einwanderung die ersten Weinstöcke, darunter auch den Tannat, ins Land brachten. Bis heute ist der Tannat Uruguays wichtigste Rotweinsorte, die rund ein Drittel der Rebfläche belegt und als Spezialität des Landes gilt.