Entdecken und Geniessen: Tansania

27.09.16

 

„Die Serengeti darf nicht sterben“. Best Ager erinnern sich bestimmt noch an den Tierfilmklassiker von Bernhard Grzimek, den langjährigen Direktors des Frankfurter Zoos. Als Frankfurter Bub war es für mich deshalb etwas ganz Besonderes, als wir Ende 2015 die Station der Frankfurt Zoological Society und das Grab von Grzimeks‘ Sohn Michael, der 1959 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, mit dem Jeep passierten.

Geburtstag in der Serengeti. Als Kind liebte ich die Dokumentarfilme über die Tierwelt Ostafrikas. Jetzt war ich mittendrin. Am Ende der Regenzeit, alles viel grüner als ich mir vorgestellt hatte. Und mit einer atemberaubenden Vielfalt an Tieren. Die „Big Five“: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard.  Antilopen, Giraffen, Gnus und Zebras. Geier und Hyänen, die ihr unappetitliches Werk vollbringen. Geparden, Schakale, Wüstenfüchse. In den Flüssen Krokodile und Flusspferde. Ein Traum war wahr geworden. Ich hätte mir keinen schöneren Ort vorstellen können, um meinen 50. Geburtstag zu feiern.

Weihnachten auf Sansibar. Nach einer Woche Safari auf holprigen Pisten weiter auf eine absolute Trauminsel. Ein Sehnsuchtsort im Indischen Ozean. Weiße Sandstrände, der Duft exotischer Gewürze, das Weltkulturerbe Stone Town. Ein tropisches Paradies - wären da nicht die „Beachboys“, Strandverkäufer in bunter Massai-Tracht mit Rastazöpfen und verspiegelten Sonnenbrillen, die in nahezu allen Sprachen dieser Welt Souvenirs anbieten. Aber: Hakuna Matata – alles easy, bloß nicht aufregen in der Relax-Oase.

Silvester am Kilimanjaro. Zum Schluss, gut erholt, noch eine sportliche Herausforderung. Die Besteigung des höchsten Berges Afrikas, über die landschaftlich reizvolle, aber auch anstrengende Machame-Route. Kein alpinistisches Bravourstück, aber auch nichts für Weicheier - nicht umsonst wird diese Route auch als „Whiskey-Route“ bezeichnet. Am 2. Januar 2016, 10 Uhr Ortszeit, dann das unvergessliche Gipfelerlebnis am Uhuru Peak (5.895 m) bei strahlendem Wetter, mit grandiosem Ausblick auf die Gletscherlandschaft.

Und der tansanische Wein? Der ursprüngliche Plan, bei der Tour noch den Besuch eines Weingutes einzuschieben, ließ sich leider nicht realisieren. Zu knapp die Zeit, zu groß die Entfernungen. Weinbau wird vor allem in der Umgebung von Dodoma, der Hauptstadt des Landes, betrieben. Italienische Missionare gaben hierzu die entscheidenden Impulse. Grundsätzlich wird in Tansania allerdings eher Wein aus Südafrika getrunken. Immerhin konnten wir in einem kleinen Kaufladen für 10 Dollar eine Flasche Dodoma Dry Red erstehen. Wer weiß, wie lange er da schon bei tropischen Temperaturen gelegen hat. Trinkbar war er jedenfalls nicht mehr. Ein paar Holländer, die den gleichen Wein Tage später in einem Restaurant am Nebentisch getrunken haben, waren allerdings mit der Qualität recht zufrieden. Also wohl nur eine Frage der richtigen Lagerung...